2015

Ein schauriges Gebrüll riss mich heute Morgen aus dem Schlaf. Noch tief verträumt versuchte ich die Quelle des Lärmes zu lokalisieren. Sie schien sehr weit weg zu sein und da … jemand schrie meinen Namen. Verdattert wühlte ich mich aus meinem Bett und tapste zum Fenster. Regen. Dunkle Nacht. Einsamkeit. Niemand zu sehen. Und trotzdem rief jemand aus der Ferne meinen Namen.

Knapp 2 Stunden später. Ich sitze hier in meinem kleinen, kalten Büro und ich weiß, wer oder besser was mich da rief. Mein Schreibtisch – die Sau!

Der perfekte Tag

Einen tiefen Zug frischer Morgenluft eingesogen und das Sonnenvisier des Helms runtergeklappt starte ich den Motor. Es gibt nichts Schöneres, als das Erwachen einer Maschine unter dem Hintern zu spüren. Gang rein und los. Rauf auf die Straße und fix nach vorn. Fragst Du einen Biker, wo er hin will, dann wird er Dir mit Sicherheit kurz und knapp antworten. Nach vorn! Die Ampel schaltet just auf Grün. Perfekt. Tun es ihr die anderen gleich, dann ist heute mein Tag. Und wieder grün. So muss das sein. Ich gebe meiner Maschine freie Fahrt. Das sind die Momente, die ich so sehr …

VERDAMMT

… Stau!!! Ich bahne mir meinen Weg durch die kochenden Gemüter vor mir. Zusammen eingebremst. Damit kann nicht jeder um. Wenige, vermutlich „Biker außer Dienst“ schaffen Lücken. Langsam schiebt sich mein gerade im Ansatz erhitztes Maschinchen durch die Blechkolonne. Rot – plötzlich steht alles auf Rot. Nun denn – es ist wohl doch nicht mein ganz perfekter …

VERDAMMT

… der Himmel öffnet sich und abrupt ändere ich meine Meinung. Sturzbäche ergießen sich über uns. Für die Regenpelle ist es bereits zu spät. Die blöde Kuh vor mir würgt ihren Corsa ab. Wie kann so ein kleines Auto die ganze Straße für sich behauptet? FAHR DOCH ENDLICH!

Im Büro angekommen. Nass, nasser, ich. Es bleibt dabei – sagt der Mann im Radio. Kein perfekter Tag.